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Ichthyo - Alternative Therapien

Alternativen zur Chemotherapie

Viele Welsarten und andere empfindliche Fische vertragen Medikamente oft nur sehr schlecht. Gerade bei Ichthyo bieten sich alternative Methoden an, denn über diese bekannteste aller Zierfischkrankheiten weiß man inzwischen so viel, dass chemische Bekämpfung nur als letzter Ausweg angesehen werden müsste.

Für viele Welsarten und andere empfindliche Fische kommen fast nur alternative Behandlungen in Frage, da sie Medikamente, insbesondere kupferhaltige, nur sehr schlecht oder gar nicht vertragen.

Umsetzmethode

Für die Umsetzmethode sind nur 2 Aquarien, bzw. Behälter nötig. Fische mit geringem Ichthyo-Befall werden immer nach 12 Stunden in das gründlich gereinigte zweite Aquarium mit frischem Wasser umgesetzt. Da innerhalb der 12 Stunden keine Schwärmer freigesetzt werden können, ist mit dieser Methode eine Reinfektion praktisch ausgeschlossen. Um die Entwicklung der Zyklen zu beschleunigen, sollte unter Beachtung der jeweiligen Toleranz die Temperatur angehoben werden. Für die meisten Warmwasser-Aquarienfische sollten 27 - 28 °C jedoch nicht überschritten werden, da sonst die Belastung für den Organismus zu hoch wird und die Tiere weiterem Stress ausgesetzt sind. Falls es sich um Weichwasserfische handelt, die auch niedrige pH-Werte bevorzugen, ist eine Ansäuerung des (weichen) Frischwassers z. B. mit Seemandelbaumblättern, Torf oder Erlenzapfen sinnvoll. In den Behandlungsbecken sollte gut durchlüftet werden.

Gefüttert wird während der Behandlung sehr sparsam und jeweils nur kurz vor dem Umsetzen, wenn die Tiere tatsächlich etwas fressen mögen. So wird unnötige Wasserbelastung vermieden.

Eine dunkle Rückwand, z. B. schwarzer Karton, trägt nicht nur zur Beruhigung der Fische bei, sondern erleichtert auch die Kontrolle über den Behandlungserfolg, da die Pünktchen vor dunklem Hintergrund viel leichter erkannt werden.

Beim Umsetzen selbst geht man so schonend wie möglich vor: Man verwendet ein möglichst großes, sehr feinmaschiges und weiches Netz, das idealerweise so breit ist, dass es den Behälter an der Breitseite fast völlig ausfüllt. Man sollte immer vermeiden, die Fische beim Fangen herumzujagen. Es sollte möglichst wenig Wasser ins frische Aquarium gelangen. Selbstverständlich achtet man auch auf gleich bleibende Wasserwerte. Natürlich hat das Frischwasser dieselbe Temperatur, ist abgestanden und durchlüftet.

Eine Kombination der Umsetzmethode mit der nachfolgend beschriebenen UV-C-Behandlung oder mit einer Filterung mit einem Diatomic- oder Sandfilter wäre ideal.

UV-C-Bestrahlung

Eine Ichthyo-Behandlung mit UV-C-Wasserklärern ist eine der bequemsten und gleichzeitig wirksamsten Möglichkeiten, die Tiere ohne Gifte wieder gesund zu bekommen. Ein großer Vorteil dieser Behandlung ist, dass sie im Quarantäne-, Behandlungs- oder im Schauaquarium erfolgen kann und unter den exakt eingehaltenen Bedingungen auch sehr sicher zum Erfolg führt.

Wichtig ist, dass eine möglichst neue Lampe, die noch ihre volle Leistungsfähigkeit besitzt, verwendet wird. Die Wattage muss der Aquariengröße angepasst sein. Es ist z. B. nicht möglich, mit einer sehr kurzen 6 Watt UV-Lampe ein 200 Liter fassendes Aquarium erfolgreich zu behandeln. Dafür sind mindestens 15, besser aber 30 Watt notwendig. Je länger der Weg der Schwärmer an der Lampe entlang ist, desto besser die Wirkung.

Bei der UV-C-Behandlung sind, wie bei den beiden weiteren Methoden, tägliche starke Wasserwechsel von mindestens 80 % außerordentlich hilfreich. Ganz einfach deshalb, weil mit 80 % Wasserwechsel die vorhandenen Schwärmer ebenfalls um 80 % reduziert werden. Je öfter man das macht, desto geringer wird der Erregerdruck und die Immunabwehr der Fische wird sowieso durch sehr häufige, starke Wasserwechsel gestärkt, so dass sie mit der geringen Erregerzahl meist problemlos fertig werden.

Bei den üblichen Anwendungsgebieten der UV-C-Bestrahlung wie Algenblüten und bakteriell bedingten Trübungen, spielt die Zeit keine so entscheidende Rolle, weshalb allgemein ein relativ langsamer Wasserdurchlauf empfohlen wird. Bei Ichthyo-Behandlungen ist dies anders. Da die Schwärmer aktiv schwimmen, werden sie bei schwacher Strömung nicht zwangsläufig irgendwann angesaugt. Erzeugt man aber eine ausreichend starke Strömung, geschieht das mit ziemlich großer Wahrscheinlichkeit. Spätestens beim zweiten Durchlaufen der Röhre dürfte es dann mit den Schwärmern vorbei sein.

Große Aquarien erfordern die stärksten Lampen und leistungsfähige Pumpen. Im Zweifelsfall eben auch eine weitere Lampe, oder die Kombination mit einem Diatomic- oder Sandfilter.

Diatomic-Filter

Diatomic-Filter vertreibt die Firma Hobby-Dohse. Es sind, vereinfacht ausgedrückt, spezielle Filter, die alles zurückhalten, was größer als ein tausendstel Millimeter ist. Somit passieren diesen Filter auch keine Ichthyo-Schwärmer oder gar Zysten. Die Filter sind mit einem extrem feinmaschigen Netz bestückt, auf das bei Inbetriebnahme Diatomeenerde aufgeschwemmt wird, Dieses feine weiße Pulver aus den Schalen der Kieselalgen sorgt für die überragenden mechanischen Filtereigenschaften. Setzt man den Filter bei starken Algenblüten ein, ist es meist notwendig, täglich eine neue Füllung zu verwenden, da sich sonst der Filter zusetzt. Filtert man dagegen „nur“ ein paar Ichthyo-Schwärmer aus und hat sonst sehr klares, sauberes Wasser, dürften 1 - 2 Füllungen für eine komplette Behandlung über ca. eine Woche völlig ausreichen. Wie die UV-C-Lampen werden auch Diatomic-Filter manchmal von Zoofachgeschäften ausgeliehen.

Auch bei dieser Behandlung wirken sich tägliche starke Wasserwechsel mit abgestandenem, temperierten und durchlüfteten Wasser sehr positiv aus. Temperaturerhöhung auf 27 - 28 °C ist bei entsprechend temperaturtoleranten Fischen selbstverständlich auch hier hilfreich.

Der Diatomic-Filter hat wie die UV-C-Lampen den Vorteil, dass er an allen Aquarientypen, also Quarantäne-, Behandlungs- oder Schauaquarium problemlos Verwendung finden kann und die Kombination mit den anderen Alternativen ebenfalls möglich ist. Wichtig ist, dass der Filter während der Fütterung in seinem internen Kreislauf weiter läuft, also kein Futter aus dem Aquarium ansaugen kann. Was damit gemeint ist, erkennt man schnell, wenn man sich das Handling dieser Filter einmal kurz angeschaut hat.

Für ängstliche Aquarianer, die den kurzen Behandlungszeiträumen misstrauen, hat diese Methode den Vorteil, dass die Behandlung im Prinzip völlig gefahrlos beliebig lange durchgeführt werden kann, denn es gibt keinerlei Veränderungen bei den Wasserparametern oder sonstige Nachteile.


Bei Sandfiltern sind eventuell die Bastler gefragt. Grundsätzlich geht es darum, das Schwärmer enthaltende Wasser über eine möglichst lange Strecke, die mit feinem Sand gefüllt ist, zu schicken. Dazu eignen sich nach meiner Erfahrung z. B. die schlanken, hohen Leergehäuse von Ionenaustauschern. Der Ein- und Auslauf ist oben am Gehäuse, das Wasser läuft von oben nach unten durch den Sand und wird dann durch das innen liegende Rohr wieder nach oben zum Auslauf geleitet. Wichtig dürfte sein, den Sand gelegentlich durch Rückspülung (natürlich nicht am Aquarium!) zu lockern, damit sich keine „Straßen“ bilden, durch die mehr Wasser mit Schwärmern fließen könnte. Zur Abtötung der Schwärmer im Sand reicht dann auch, stark erwärmtes Wasser einzuleiten.

Der Vorteil dieser Bauart des Sandfilters ist, dass man bei Bedarf auch mehrere Gehäuse hintereinander schalten kann. Pumpen, die den notwendigen Druck und entsprechenden Durchsatz haben, sind erhältlich. Die Befestigung, bzw. Sicherung der Schläuche ist allerdings bei diesen Geräten ein kleines Problem. Schlauchschellen sollten bei PVC-Schläuchen nicht verwendet werden, denn es kam häufiger vor, dass dadurch die Anschluss-Stutzen beschädigt wurden. Eventuell sind Silikonschläuche für diesen Zweck besser geeignet.

An einer großen Verkaufsanlage mit Zentralfilterung wurde ein 120-Liter-Fass als Sandfilter eingerichtet und über mehrere Jahre mit sehr großem Erfolg angewandt. Sand- und Diatomic-Filter können auch bei vielen anderen Krankheiten, die durch frei schwimmende Stadien von Parasiten hervorgerufen werden, erfolgreich eingesetzt werden. Bei Wassertrübungen aller Art sind sie obendrein hervorragende Helfer.

Wasserwechsel

Bei allen genannten Alternativmethoden ist der zusätzliche, tägliche, starke Wasserwechsel eine extrem gute Hilfe. Selbstverständlich wie bereits mehrfach gesagt, mit geeignetem, abgestandenem, temperiertem und durchlüftetem Wasser. Bei eigenen Behandlungen wurden bis zu 90 % täglich gewechselt.

Chemotherapie

Literatur-Übersicht

In Literatur und Internet wird die Weißpünktchenkrankheit und ihre Therapierung durchaus  unterschiedlich dargestellt. Vor dem Hintergrund des angeblich neuen Typs der Parasiten gewinnen vor allem die alternativen Behandlungsmethoden größere Bedeutung. Die Übersicht soll Ihnen Hinweise darauf geben, welcher Weg für Sie der vernünftigste ist.