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Konventionelle Behandlung / Chemotherapie

In der einschlägigen Literatur werden zur Behandlung der Columnaris-Infektion fast ausschließlich Antibiotika, Nitrofurane und Sulfonamide empfohlen. Es erfolgen zwar bei einigen Autoren Hinweise darauf, dass auch die Haltungsbedingungen verbessert, bzw. optimiert werden sollten, doch ist bei keinem der bekannten Autoren eine eindeutige Erklärung zu finden, die besagt, wie einfach bei bakteriellen Infektionen der Haut und der Kiemen im Anfangsstadium alternativ behandelt werden kann.

BAUER1 gibt allerdings wenigstens einen sehr wichtigen Hinweis zur Temperatur: „... Insbesondere muss vor zu hohen Wassertemperaturen, die einerseits durch geringeren Sauerstoffgehalt des Wassers und erhöhten Stoffwechsel die Fische stressen und andererseits das Wachstum von Flexibacter columnaris begünstigen, gewarnt werden. Dies dürfte, neben unzureichender Hygiene, eine Hauptursache für das gehäufte Auftreten dieser Krankheit bei lebendgebärenden Fischen sein.“

Antibiotika und Sulfonamide sollten nur im äußersten Notfall und auch dann nur nach einer gesicherten mikroskopischen Diagnose (durch einen Tierarzt oder wirklich sachkundigen Aquarianer) verwendet werden. Durch unkontrollierte Anwendungen gibt es schon zahlreiche resistente Stämme von Bakterien, Tendenz leider stark steigend. Dasselbe gilt für Nitrofurane, die zwar frei verkäuflich, aber inzwischen fast gänzlich wirkungslos sind. Antibiotika und Sulfonamide sind verschreibungspflichtige Arzneimittel, die keinesfalls ohne Verordnung durch einen Tierarzt von Laien verwendet werden dürfen. Aus diesem Grunde werden hier keine Präparate oder Dosierungen genannt.

Man sollte sich bei dieser Art der Behandlung immer bewusst sein, dass selbstverständlich auch die gewünschten, nützlichen Bakterien schwer geschädigt oder vernichtet werden. Deshalb sollten Behandlungen grundsätzlich im separaten Behandlungsbecken stattfinden und während der Behandlung wird das Schaubecken neu eingerichtet. Leider wird dieser Aufwand meistens gescheut und es wird doch im Hauptbecken behandelt. Dadurch sind aber größere Mengen der Präparate und höhere Dosierungen notwendig. Weil diese Tatsache oft übersehen wird, kommt es zu deutlichen Unterdosierungen und in deren Folge zu Resistenzen.

Konventionelle Behandlung auf einen Blick

  • Keine Behandlung mit Antibiotika, Sulfonamiden, Nitrofuranen ohne gesicherte mikroskopische Diagnose.
  • Antibiotika und Sulfonamide, bzw. Kombipräparate sind verschreibungspflichtige Arzneimittel. Wer sie ohne tierärztliche Verordnung anwendet, macht sich strafbar!
  • Nur in schweren Fällen konventionell behandeln, in leichteren Fällen genügen die unter Vorbeugung und Behandlung genannten Maßnahmen vollständig.
  • W E N N  behandelt wird, dann unbedingt mit einer gut ausreichenden Dosierung und ausreichend lange, sonst kommt es zu immer mehr Resistenzen.
  • Denke immer daran: Medikamente mit Wirkung haben auch Nebenwirkungen - Medikamente ohne Nebenwirkung wirken nicht.

1Roland Bauer, Erkrankungen der Aquarienfische, Paul Parey