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Ichthyo - Chemotherapie

Malachitgrün-Oxalat

Versagen die alternativen Therapien oder ist ihre Durchführung aus irgendwelchen Gründen nicht möglich, bleibt als letzter Ausweg nur die Chemotherapie.

Hier ist als absolut wichtigstes Mittel Malachitgrün-Oxalat zu nennen. Es gibt diverse Rezepturen im Fachhandel, die auch einige andere Substanzen enthalten, der überwiegend eingesetzte Hauptwirkstoff ist jedoch auch dabei eindeutig Malachitgrün-Oxalat.

Hauptwirkstoff der allermeisten Medikamente gegen Ichthyo: Malachitgrün-Oxalat

Ein guter Rat: Wenn schon Chemotherapie, dann sollte man auf bewährte Mittel aus dem Fachhandel zurückgreifen oder mindestens genau nach Empfehlungen seriöser Autoren die Originalsubstanzen in der Apotheke oder vom Tierarzt mischen lassen und anwenden. Immerhin ist Malachitgrün eine sehr giftige Substanz, die im Verdacht steht, krebserregend zu sein.

Aus aktuellem Anlass eine weitere Ergänzung zur Behandlung mit Chemotherapeutika: In mehreren Internet-Foren werden vermehrt Behandlungen empfohlen, die neben der Medikation auch eine Temperaturerhöhung beinhalten. Diese Erhöhung ist sinnvoll, um die Entwicklung der Parasiten zu beschleunigen, um möglichst genau im Stadium der Schwärmerbildung ausreichend Wirksubstanz zur Abtötung der Schwärmer zur Verfügung zu haben. Die optimale Temperatur zur zügigen Entwicklung liegt bei ca. 27 - 28 °C. Höhere Temperaturen belasten aber die Fische und die Entwicklung des Ichthyo wird bereits wieder verlangsamt. Somit ist eine Temperaturerhöhung auf Werte über 28 °C während einer Chemotherapie gleich in zweifacher Weise kontraproduktiv.

Besondere Vorsicht sollte man walten lassen, wenn sich Welse im Aquarium befinden. Sie vertragen viele Medikamente nur sehr schlecht. Insbesondere reagieren sehr viele Welse extrem empfindlich auf Kupfer. Dieses sollte in Medikamenten gegen Ichthyo grundsätzlich nicht enthalten sein.

Welse reagieren oft besonders empfindlich auf Medikamente
Nicht nur Wirbellose werden es Ihnen danken, wenn gegen Ichthyo kein kupferhaltiges Medikament eingesetzt wird.

Dosierungsempfehlungen der Hersteller sollten unbedingt genauestens eingehalten oder bei abweichendem Therapieverlauf (z. B. bei größeren Wasserwechseln) mit erfahrenen Leuten abgesprochen werden. Hier wird nur auf ganz wenige, sehr wichtige Details eingegangen:

  • Für eine Ichthyo-Behandlung sind Mittel mit Malachitgrün-Oxalat vollkommen ausreichend. Präparate, die zusätzlich Kupfer in irgend einer Form beinhalten, sollten für diese Therapie grundsätzlich abgelehnt werden.
  • In neu eingerichteten Aquarien mit wenig organischer Substanz in Bodengrund und Filter keinesfalls überdosieren.
  • Für lange eingerichtete Aquarien mit sehr viel organischer Substanz kann eine etwas höhere Dosis notwendig werden.
  • Generell, aber insbesondere wenn das Aquarium stark besetzt ist, sollte während der Behandlung mit einer Membranpumpe gut durchlüftet werden.
  • Besondere Vorsicht sollte auch walten, wenn schuppenlose Fische (Schmerlen und manche Welse) behandelt werden. Manche Hersteller empfehlen, bei Anwesenheit solcher Tiere, mit der halben Normaldosis zu beginnen.
  • Wird während der Behandlung Wasserwechsel durchgeführt, was sehr empfehlenswert ist, muss immer auf die gewechselte Menge Frischwasser nachdosiert werden.
  • Niemals länger als unbedingt notwendig mit Medikamenten behandeln! Bei Temperaturen um 27 - 28 °C ist eine Therapie nach spätestens 5 Tagen ohne neu sichtbar werdende Pünktchen erfolgreich beendet. Jeder weitere Behandlungstag ist sinnlos und belastet die Tiere völlig unnötig.
  • Je früher die Krankheit richtig diagnostiziert und mit dem geeigneten Medikament behandelt wird, desto schneller wird die Heilung erreicht.
  • Nach der Chemotherapie unbedingt mehrere starke Wasserwechsel durchführen und durch optimale Haltungsbedingungen das Immunsystem der Fische stärken.
Gegen Ichthyo sind Kupfersulfat und andere Kupferverbindungen absolut unnötig. Wenn schon Chemotherapie, dann wenigstens mit erprobten Mitteln unter Vermeidung weiterer unnötiger Risiken.

Kochsalz (NaCl)

Die Behandlung mit Natriumchlorid (Kochsalz) wird hier ganz bewusst nicht zu den alternativen Behandlungsmethoden gestellt, sondern zur Chemotherapie. Salz verändert Wasser chemisch und physikalisch erheblich. Es ist für eine ganze Reihe von Fischen sicher kein Problem (z. B. viele Lebendgebärende Zahnkarpfen), aber für andere Fische (z. B. manche Welse) kann es zu einer enormen Belastung werden. Hier soll nicht über Sinn oder Unsinn von Salzzugaben allgemein diskutiert werden, es würde den Rahmen sprengen. Die Behandlung mit NaCl gegen Ichthyo multifiliis in Verbindung mit der Temperaturerhöhung auf möglichst über 30 °C beschreibt Renate Husmann auf ihrer Website http://www.rhusmann.de sehr schön und eindrucksvoll. Dennoch wird hier den „echten“, chemiefreien Alternativmethoden der Vorzug gegeben, da sie das geringste Risiko für praktisch alle Fische gleichermaßen bedeuten. Da die überwiegende Zahl der Aquarien „Gesellschaftsaquarien“ sind, werden so gut wie immer die unterschiedlichsten Fischarten gleich behandelt. Also wie gerade beschrieben, z. B. Guppies und Panzerwelse. Ein Guppy wird sich über die Salzzugabe eher freuen, der Panzerwels leidet u. U. erheblich darunter. Nur weil der Fisch sein Leiden nicht oder fast nicht zum Ausdruck bringen kann, ist der Schluss, dass er es „problemlos“ verträgt, mehr als gewagt und somit nicht angemessen.

Neuer Ichthyostamm?

Literatur-Übersicht

In Literatur und Internet wird die Weißpünktchenkrankheit und ihre Therapierung durchaus  unterschiedlich dargestellt. Vor dem Hintergrund des angeblich neuen Typs der Parasiten gewinnen vor allem die alternativen Behandlungsmethoden größere Bedeutung. Die Übersicht soll Ihnen Hinweise darauf geben, welcher Weg für Sie der vernünftigste ist.