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Kahmhaut - Neuston - Biofilm an der Wasseroberfläche

Die Kahmhaut (nicht Kammhaut!) - oder das Neuston

An der Oberfläche von Gewässern bildet sich durch den Einfluss der Oberflächenspannung und den Auftrieb verschiedenster Stoffe, die leichter sind als Wasser, oft ein Biofilm aus Bakterien, Algen und sonstigen Kleinstlebewesen. Auch etwas größere Tiere, die sich zeitweise oder überwiegend direkt unter der Oberfläche aufhalten, zählen zum Neuston (griechisch neosteon = schwimmfähig). Tiere und Pflanzen auf der Oberfläche gehören dagegen zum Pleuston (griechisch = zu Schiffe fahren). Nicht selten gibt es aber auch Organismen, die es schwermachen, sie in eine scharf abgegrenzte Zone zu stellen. Algen und / oder Bakterien können eine so zähe Schicht bilden, dass sich Gasblasen unter ihnen sammeln und sie eindeutig über den Wasserspiegel heben.

Diese Spitzschlammschnecke (Lymnaea stagnalis) kriecht unter der Oberfläche entlang und nutzt das nahrhafte Angebot von Algen, Bakterien und Anflugnahrung. Schnecken und manche Fische sorgen damit auch dafür, dass es in Gartenteichen und in Naturgewässern selten zu extremer Kahmhautbildung kommt.

Wasserläufer (Gerris sp.) profitieren vom Neuston, gehören jedoch selbst eindeutig zum Pleuston.
Skurrile Formen kann eine Kahmhaut im Aquarium entwickeln. Hier wachsen und vermehren sich einzellige Grünalgen und bilden eine geschlossene Kahmhaut, durch die keine Gase mehr entweichen können.

Innerhalb von Biofilmen entstehen faszinierende Lebensgemeinschaften. Hier sind jeweils Algenzellen zusammen mit Bakterien in einer gemeinsamen Gallerthülle aus polymeren Stoffen, die den Transport von Nährstoffen durch feine Kanäle zulassen. Dies dürfte bereits eine echte Symbiose sein, denn beide Partner profitieren vom jeweils anderen. Gleichzeitig schützt die Gallerthülle die Organismen davor, abgetrieben zu werden und verhindert, dass z. B. schädliche Stoffe zerstörerisch wirken können.

Kahmhautproben sind oft nach kurzer Zeit nicht mehr an der Oberfläche der Probengefäße, sondern abgesunken. Die Bestimmung einzelner Organismen ist dann noch sehr viel schwieriger. Manchmal ist man bei einzelnen Objekten nicht einmal sicher, ob es Pilze, Algen oder Bakterien sind. Faszinierend ist die Vielfalt der Lebensformen dennoch.


Kahmhaut in Natur und Gartenteich