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Grünalgen - Chlorophyta

Mit 500 Gattungen und etwa 8.000 Arten sind die Grünalgen eine extrem vielfältige Klasse mit unterschiedlichsten Erscheinungsformen. Größere Bedeutung im Aquarium haben aber auch bei den Grünalgen nur relativ wenige Arten.

Für manche Grünalgen wie diese Aegagropila linnaei (bisher Cladophora aegagropila) geben Aquarianer sogar Geld aus.

In manchen Aquarien wachsen plötzlich Grünalgen, die wie "verwilderte" Aegagropila linnaei aussehen. Hier kann uns die Mikroskopie sehr gut helfen. Das erste Mikro-Foto zeigt die typische Verzweigung der Aegagropila linnaei, das untere die einer eher unerwünschten Cladophora-Art.

In Aquarien weit verbreitet sind die Fadenalgen-Gattungen Cladophora, Pithophora und Oedogonium. Seltener und fast nur in neu eingerichteten Aquarien findet man Vertreter der Gattungen Mougeotia und Spirogyra (Faden-Jochalgen). Das Auftreten dieser beiden Arten in neuen Aquarien mit dem entsprechend guten Wasserverhältnissen hat dazu geführt, dass oft viel zu pauschal behauptet wird, grüne Fadenalgen würden optimale Wasserwerte signalisieren. Im Falle von Spirogyra und Mougeotia mag das noch einigermaßen stimmen. Bei lästiger Massenentwicklung ist es allerdings ein Zeichen dafür, dass die höheren Pflanzen (noch) nicht in der Lage sind, das Nährstoffangebot konkurrierend zu nutzen. Die Aussage trifft aber überhaupt nicht mehr zu, wenn man damit die übrigen Fadenalgenarten meint.

Manche Grünalgen-Arten sind mikroskopisch betrachtet ausgesprochen hübsch. Mondalgen (Closterium sp.) findet man vereinzelt auch in Aquarien. Die Wimperkugel (Volvox aureus) ist dagegen eher im Gartenteich zu finden. Interessant ist, dass sich Volvox dieses Jahr (2003) besonders gut in meinem Teich vermehrt, weil das Wechselwasser aus mehreren Aquarien versuchsweise zum Befüllen des Teiches verwendet wurde.

Hartnäckig, aber im Grunde völlig harmlos, sind grüne „Punktalgen“ der Gattungen Protoderma, Leptosira, Stigeoclonium und Chaetophora1. Ihr Wachstum ist relativ langsam, bevorzugt besiedeln sie alte Blätter langsam wachsender Pflanzen wie Anubias. Die einfachste „Bekämpfung“ ist, die befallenen alten Blätter, zur Not die ganze Pflanze, zu entfernen. Der biologische Wert solcher Pflanzen ist sowieso mehr als bescheiden. Auch für Punktalgen gilt, wie für die harten Rotalgenarten, dass nur sehr wenige Fische sich dafür interessieren; und wenn, dann nur, wenn sie hungrig genug sind.

Auf älteren Blättern von Anubias und ähnlich langsam wachsenden Pflanzen finden nicht nur Pinsel- und Bartalgen ihr bevorzugtes Substrat. Auch verschiedene Punktalgen (Coleochaete sp.) können sich hier ungestört entwickeln.
So sehen die Grünen Punktalgen an einer Aquarienscheibe aus.
Grüne Punktalgen-Kolonie bei 400-facher Vergrößerung auf einem Objektträger aufgewachsen.
Während bei Blau- und Rotalgen häufig regelrechte Monokulturen entstehen, findet man bei Kieselalgen und vor allem bei Grünalgen oft ein derartiges Konglomerat verschiedener Arten. In der Bildmitte eine besonders schöne Schraubenalge (Spirgyra sp.).
Chlorella sp., 400 x vergrößert
Chlorella sp., 1000 x vergrößert

Schwebealgen, die das Wasser gleichmäßig grün färben, sind meist Scenedesmus- oder Chlorella-Arten, also Grünalgen. Es gibt allerdings auch Blaualgen, die Algenblüten im Aquarium bilden können. Bei Schwebealgen ist tatsächlich eine direkte Bekämpfung ohne Schädigung der höheren Pflanzen möglich. Mit UV-C-Strahlern können die Algen, bzw. Cyanobakterien abgetötet oder stark geschädigt werden. Die Algen zerfallen, oder verklumpen und werden anschließend im Filtermaterial zurückgehalten. Nach dem Zerfall ist ein fast vollständiger Wasserwechsel sehr zu empfehlen, denn sonst holt sich die nächste Algengeneration die freigesetzten Nährstoffe wieder. Haben sich die Algen nur verklumpt, können sie aus dem Filter entnommen und vom Bodengrund in Verbindung mit Wasserwechsel abgesaugt werden.

1Mario SALISCH in „Algen in Süßwasseraquarien“, AQUARIUM heute Nr. 1 u. 2, 2001